"Auf vielen Wegen kannst du dich verlieren. Finden nur auf deinem."
Else Pannek
Seit meinem neunten Lebensjahr reite ich. Nichts ist mir vertrauter als auf einem Pferderücken zu sitzen. Es gibt ohne Zweifel viele Möglichkeiten, sich mit seinen Pferden zu beschäftigen. Ich habe vieles ausprobiert, vom Springreiten als Jugendliche über Wanderreiten und später Anspannen habe ich in viele Sparten hineingeschaut.
Im Jahre 2000 lernte ich auf einem Lehrgang Stefanie Staudinger ( mehr unter : www.stefanie-staudinger.de ) kennen. Obwohl ich damals noch nicht alle Zusammenhänge verstanden habe, begriff ich, hier wird ein Ausbildungssystem vermittelt, welches das Pferd und die Hilfengebung, sowie Sitz und Einwirkung des Reiters nach physiologischen Aspekten betrachtet .Alles, was wir uns mit den Pferden erarbeiten, muss gründlich und mit Bedacht erfolgen, da es die Grundlage für jede weitere Entwicklung des Pferdes auf dem Weg seiner Ausbildung von der Remonte bis zu den Schulen über der Erde ist. Das Pferd wird in seiner Individualität betrachtet und Hinweise zu den einzelnen Trainingseinheiten, sowie auch ein Ausblick in die Zukunft wird immer unter Beachtung des jeweiligen In und Exterieur des Pferdes getroffen. Über die Jahre habe ich so das Rüstzeug bekommen, um heute mit Gordon an so schwierigen Lektionen, wie Piaffe an der Hand und unter dem Sattel, sowie Passage, Levade und Schulgalopp zu arbeiten.
Dabei gab es manche Irrwege und nur durch die ehrliche Analyse meiner Arbeit durch Stefanie Staudinger auf Lehrgängen oder Trainingswochen bei ihr vor Ort, konnte ich mich entwickeln.
Heute sehe ich mit Freude zurück. Ich bin über die Jahre gelassener geworden und habe gelernt die Analyse meiner Arbeit mit den Pferden durch Stefanie Staudinger immer als etwas positives zu sehen, etwas,was mich voranbringt. In die Freude mischt sich aber auch Demut. Ich genieße den Augenblick und erfreue mich an besonders schönen Momenten. Die Ausbildung unserer Pferde dauert Jahre und sie kann morgen zu Ende sein...
Auch das musste ich erleben. Uns allen muss klar sein, egal, was wir uns schon einmal mit einem Pferd erarbeitet haben, mit einem neuen Partner Pferd werden wieder viele Jahre ins Land gehen, bis wir uns ehrliche Hankenbiegung erarbeitet haben, als Schlüssel für alle versammelnden Lektionen.
Und darauf lege ich viel Wert, ehrlich soll die Arbeit sein und dem Partner Pferd zugewandt. Ich möchte mich und andere nicht belügen. Wer von Piaffe, Passage und Schulgalopp träumt kommt nicht umhin mit seinem Pferd 4-5 Trainingseinheiten die Woche zu absolvieren - und das nicht nur diese Woche, sondern auch die folgenden Wochen, Monate und Jahre - um seinem Pferd die Möglichkeit zu geben, dass Bänder und Sehnen gedehnt, Muskulatur aufgebaut und das Geforderte auch verstanden wird. In der Bewegung des Pferdes mitzugehen, die Aktivität der Hinterbeine zu spüren, um im richtigen Moment einzuwirken, bedarf einer gewissen Übung und aus meiner Sicht auch eines gewissen Training seines Körpers über das Reiten hinaus. Ich selbst achte schon seit Jahren auf eine gute Beweglichkeit aber auch Stabilität der Körpermitte und habe dabei in einem gewissen Umfang Freude am Kraftsport gefunden.